Berthold Huber: „Arbeit hat einen Wert und Arbeit schafft Werte“

Frankfurt am Main – „Arbeit ist keine Ramschware. Arbeit hat einen Wert und Arbeit schafft Werte. Ich erwarte, dass man Arbeit den Respekt und die Anerkennung entgegen bringt, die ihr gebührt“, sagte Berthold Huber, Erster Vorsitzender der IG Metall, am Sonntag in seiner Abschiedsrede in Frankfurt. Die Tarifpolitik der IG Metall stehe als Beispiel dafür, wie Menschen angemessen am wirtschaftlichen Fortschritt beteiligt und über qualitative Elemente mehr Fairness in der Arbeitswelt gesichert würden. „Unsere Haltegriffe sind gute und entwicklungsförderliche Arbeit und eine humane und demokratische Gesellschaft. Das ist unser Antrieb, da werden wir nicht locker lassen“, sagte Huber.

Von diesem Gedanken seien qualitative Elemente in Tarifverträgen, das Entgeltrahmenabkommen  (ERA) und die materielle Höhe der Tarifabschlüsse in den letzten zehn Jahren getragen. Die Mitbestimmung sei von zentraler Bedeutung. „Wir haben vor Augen, dass Demokratie und Gerechtigkeit nur möglich sind, wenn Beschäftigte als selbstbewusste Arbeitnehmer mitentscheiden können“, sagte Huber.

„Die IG Metall steht finanziell so gut da wie noch nie. Sie ist uneingeschränkt handlungsfähig. Und sie ist jederzeit kampffähig“, resümierte Bertin Eichler nach 17 Jahren Amtszeit als Hauptkassierer der IG Metall. Transparenz und strenges Risiko-Controlling sind die Leitlinien der IG Metall beim Umgang mit ihrem Vermögen. Eichler sprach sich dafür aus, weiter in die gewerkschaftliche Bildungsarbeit zu investieren. Die gestiegenen Teilnehmerzahlen bei Seminaren belegten, dass die IG Metall auf einem guten Weg sei. Als Schirmherr der Initiative „Respekt!“ setzt Eichler sich für Solidarität, Würde und Anerkennung am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft ein. Mittlerweile habe man über eine Millionen Menschen erreicht. „Respekt kann die Arbeitswelt und die Gesellschaft im wahrsten Sinne des Wortes wieder menschlicher machen“, betonte Eichler.

Helga Schwitzer, geschäftsführendes Vorstandsmitglied und zuständig für Tarifpolitik, scheidet nach sechs Jahren aus dem Vorstand der IG Metall aus. „Die Tarifpolitik ist das Handlungsfeld, in dem wir als Gewerkschaften autonom einen Beitrag zur Gestaltung der Gesellschaft und der Arbeits- und Entgeltbedingungen der Menschen leisten“, sagte Schwitzer. Im Vordergrund ihrer Arbeit habe für sie eine stabile Tarifbindung, eine aktive Einkommenspolitik als Teil einer solidarischen Verteilungspolitik, gute Arbeits- und Leistungsbedingungen und eine Arbeitszeitpolitik, die den Interessen der Beschäftigten entspreche, gestanden, sagte Schwitzer.